Sommerloch und Ruhe an den Finanzmärkten

Nach den hektischen Vormonaten fand das berühmte Sommerloch, mit welchem es sich ungefähr so verhält wie mit dem Ungeheuer von Loch Ness, im August schließlich Zeit zur Einnistung.

Für die Aktienbörsen war das keine unwillkommene Erscheinung, zumal die Berichtssaison zum abgelaufenen zweiten Quartal noch voll im Gang befindlich war. Zusammenfassend ließe sich über die Unternehmenszahlen der letzten drei Monate sagen, dass nicht nur Umsätze und Gewinnraten auskömmlich, sondern auch die Bilanzen allgemein in guter Verfassung sind. Zugleich ist aber das Wirtschaftswachstum in den meisten Ländern moderat, so dass überschäumende Phantasie nicht angebracht wäre. Zu den auffälligsten Entwicklungen zählt die Renaissance der Rohstoffmärkte, die ihrerseits einen Aufwärtssog für die Schwellenländer mit sich gebracht hat. Ein Blick durch die Börsenlupe offenbart sogar, dass vermeintliche Krisenländer wie z.B. Russland oder die Türkei zuletzt steigende Börsenkurse vermelden konnten. Während in der Türkei hierfür die gefallene Landeswährung Lira hauptverantwortlich war – ähnlich der Entwicklung Großbritanniens nach dem Brexit-Votum – fußten die Avancen in Russland auf einer Erholung der Energiepreise, wobei der Erdgaspreis zuletzt besonders auf sich aufmerksam machen konnte. 

Rohölentwicklung seit 2016

Die Ruhe an den Börsen kam dem Fondsmanagement der LOYS Fonds sehr gelegen, um die strategische Ausrichtung der Fonds für das zweite Halbjahr zu festigen. Während im LOYS Global L/S das Sicherheitsnetz im Fokus steht, kristallisierte sich im LOYS Global MH zuletzt dessen offensiver Charakter stärker heraus. Derweil ist der LOYS Europa System nach wie vor mit den Folgen des Brexit beschäftigt, denn die Währungsausschläge des britischen Pfunds und die Verwerfungen mancher Unternehmen von der Insel sorgten dort für reichlich Bewegung. Demgegenüber ging es im LOYS Global und seinem regelgebundenen Bruder LOYS Global System relativ gemächlich zu, nachdem die amerikanischen Aktienmärkte weidlich auf der Stelle traten. 

Die mediale Vielstimmigkeit zum Thema Zinsen sollte in den kommenden Monaten die Anleger nicht verleiten auf ein Ende der Niedrigzinsphase zu spekulieren. Das große Anlagethema des einundzwanzigsten Jahrhunderts lautet bis auf Weiteres „Nullzinspolitik“. Gegenüber diesem schwerwiegenden und weitreichenden Thema verblassen alle aktuellen Probleme wie z.B. der Ukrainekrieg, die Griechenlandpleite, der Aufstieg des Front Nationale sowie der AfD und die Entwicklungen in der Türkei, um nur einige aktuelle Ereignisse zu nennen. Heute scheint klarer denn je, dass langfristiger Vermögensaufbau im Finanzbereich nur mit Aktienfonds zu bewerkstelligen ist. Hierzu ist im Besonderen noch zu sagen, dass die Aktienmärkte keineswegs zu hoch bewertet, die meisten Anleger jedoch unterinvestiert sind. Investoren sind gut beraten, sich den asymmetrischen Weltpessimismus der Medien bei Anlageentscheidungen nicht zu sehr zu Herzen gehen zu lassen, sondern auf die kühlen Fakten der Ökonomie zu setzen.

Ihre 

Fondsmanager und Mitinvestoren

 

Dr. Christoph Bruns       Ufuk Boydak