Zinsanstieg und Rezessionsangst: Welche Wachstumsaktien sind die Gewinner?

Lesen Sie, wie Markus Herrmann trotz steigender Zinsen und Rezessionsangst Gewinneraktien findet und warum es sich dabei um echte Wachstumsaktien handelt.

Seit an den Bondmärkten die Renditen steil nach oben gehen, sind Wachstumsaktien unter Druck geraten. Viele Anleger glauben, sie seien besonders anfällig für steigende Zinsen. Diese Annahme wird im aktuellen Umfeld kaum noch hinterfragt. Als Wachstumswert gilt, wer ein hohes KGV aufweist. Es macht sich aber bezahlt, genau zu analysieren und zu verstehen, worauf Wachstum und Bewertung eines Geschäftsmodells eigentlich basieren.

Mathematisch lässt sich die negative Wirkung von höheren Zinsen auf Aktien einfach erklären. Alle ausschüttungsfähigen Erträge eines Unternehmens in der Zukunft zinst man auf die Gegenwart ab. Der entsprechende Zins orientiert sich am Bondmarkt und enthält eine Risikoprämie für das Geschäftsmodell. Je höher dieser Diskontzins steigt, desto weniger ist die Summe der Unternehmensgewinne per heute wert.

Liegt ein großer Anteil dieser Gewinne zeitlich fern, senkt das den Unternehmenswert stärker, als wenn die Gewinne zeitlich gleichmäßig verteilt sind. Davon sind junge Firmen wie beispielsweise Technologieaktien besonders betroffen. Ihnen unterstellt der Markt kurzfristig niedrige Gewinne, deren Höhe erst in einigen Jahren dynamisch steigt.

Risikofaktor Bewertung

In einem optimistischen Börsenumfeld liegen ihre Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV’s) in Erwartung dieser Dynamik über dem Durchschnitt. Für diese Werte ist das Umfeld unstreitig schwieriger geworden: An den Anleihemärkten läuft der Zinsturbo, die Inflationsraten erreichen neue Rekorde und harte Sanktionen gegen Russland bringen den gerade begonnenen Aufschwung in Gefahr.

Fundamental betrachtet sind Zinserhöhungen für kapitalintensive und verschuldete Titel jedoch ebenso gefährlich. Die Aktien solcher Unternehmen weisen allgemein eher geringe Margen und daher niedrige KGV’s auf. Ihre Gewinnaussichten verschlechtern sich bei steigenden Zinsen, weil die Finanzierungskosten steigen. Anleger meiden in unsicheren Zeiten auch diese Werte.

Dazwischen gibt es jedoch auch Unternehmen, die weder hoch bewertet sind, noch ein besonders kapitalintensives Geschäftsmodell mit hoher Verschuldung betreiben. Hier wird Markus Herrmann, der Manager des Deutschlandfonds der LOYS AG, fündig. Er sucht gezielt nach Firmen, deren Geschäft strukturelles Wachstumspotenzial hat.

Gewinneraktien finden

Strukturelles Wachstum bedeutet, dass zyklische Trends, wie Konjunktur- oder Preisschwankungen, auf das Geschäftsmodell eines Unternehmens wenig Einfluss haben. Wachstum und Wertschöpfung basieren auf Produkten oder Strategien mit Wettbewerbsvorteilen. Es gibt mehrere Kennzahlen, mit denen man solche Gewinner identifiziert. Dazu gehören eine niedrige Schuldenquote, eine hohe stabile operative Marge und ein positiver operativer Hebel. Letzterer leitet sich daraus ab, dass die Gewinne höheres Wachstum aufweisen als der Umsatz und zeigt, wieviel Wertschöpfung aus der Expansion kommt.

Anleger können aus dieser Kennzahlenkombination auf die fundamentalen Werttreiber eines Unternehmens rückschließen. Hohe Margen und niedrige Schulden zeigen, ob sich das Geschäftsmodell selbst finanzieren kann und ob das Unternehmen über Preissetzungsmacht verfügt. Markus Herrmann konzentriert sich außerdem auf die Höhe des freien Cashflows. Er gibt an, wieviel das Unternehmen nach Abzug aller Kosten in die Expansion investieren kann. Erst, wenn bei diesen Kennzahlen alles passt, kann man von einer echten Wachstumsaktie sprechen. Dabei geht es darum, ob das Wachstum auch Wertschöpfung für den Aktionär bedeutet.

Deutsche Aktien vielversprechend

HelloFresh ist so ein Beispiel. Steigende Zinsen haben auf den Erfolg des internationalen Marktführers für Kochboxen überhaupt keinen direkten Einfluss. Das Unternehmen zählte unfreiwillig zu den Gewinnern der Pandemie als sich die Nachfrage plötzlich verdoppelte. Somit schwanken auch die jährlichen Wachstumsraten. Die Zuwächse bei Umsatz und Gewinn bleiben aber auch in der endemischen Phase überdurchschnittlich hoch. Wichtig für die Aktie ist der Erfolg der internationalen Expansion.

Ähnliches gilt für TeamViewer oder Formycon. TeamViewer ist weltweit führend bei Lösungen für Remote-Konnektivität, ein Geschäftsfeld, das in der Pandemie einen unerwarteten Boom erlebt hat. Das Ende der Pandemie bedeutet jedoch nicht das Ende des Wachstums. Die laufende Internationalisierung und die Übertragung der ursprünglichen Technologie für IT-Remote Support auf neue Anwendungen sorgen für weiteres Wachstum.

Formycon entwickelt Nachahmerpräparate für teure biologische Medikamente. Ihre hohe Spezialisierung auf wenige Therapiefelder wie auch das langjährige KnowHow führender Mitarbeiter halten die Investitionskosten im Industrievergleich niedrig und die Entwicklungszeiten kurz. Mit internationalen Vertriebspartnerschaften ist Formycon in Milliardenmärkten positioniert.

Vorteil für aktive Manager

Steigende Zinsen und die nachlassende Konjunkturdynamik können den genannten Geschäftsmodellen wenig anhaben. Ihre Wertschöpfung beruht auf echten strategischen Vorteilen und weniger auf zyklischen Trends. Das schwierige Umfeld begünstigt daher den Ansatz einer fundamentalen Aktienauswahl.

Aktive Manager sollten sich auf Unternehmen mit einem eng gefassten Geschäftsmodell konzentrieren. Marktführerschaft, Agilität und strukturelles Wachstum begünstigen hohe freie Cashflows. Sie sind im aktuellen Markt wichtige Werttreiber. Der deutsche Aktienmarkt bietet dafür überraschend viele aussichtsreiche Investments.

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